Hallo Northern Star,
es ist in der Tat ein unbeschreibliches Gefühl wieder zurück im Leben zu sein. Für Außenstehende ist es kaum nachvollziehbar wie man sich als PFS Betroffener fühlt.
In meinem Fall beschränkt sich das Spektrum der Symptome “nur” auf der sexuellen und psychischen Ebene. Körperliche Symptome wie Gynäkomastie, Verlust von Muskelmasse oder Atrophie im Genitalbereich blieben mir zum Glück erspart.
Laut dem PFS Artikel von Wikipedia wurde in einer Studie mittels funktionellem MRT (fMRI) festgestellt, dass bestimmte Veränderungen im Gehirn mit einer Major Depression übereinstimmen. In einer anderen Studie wurde bei 50 Prozent der von PFS Betroffenen mittels Fragebogen eine Major Depression festgestellt.
Ich behaupte nicht, dass die Theorie einer Androgenresistenz falsch wäre. Aber therapeutisch wird die Gabe von Androgenen oder Aromatasehemmern nicht empfohlen. (macht ja bei Androgenresistenz auch keinen Sinn). Meine Erfahrungen mit “natürlicher androgener Therapie” wie Gewichtheben, Sprinten, Zink, Tribulus, interm. Fasten, niedriger KFA, viel Schlaf etc. sind ebenfalls eher bescheiden. Meine Hormonwerte liegen alle in der Norm. Das schließt eine Androgenresistenz natürlich nicht aus. Aber wir sollten den Fokus nicht ausschließlich auf den AR richten. Niemand kennt bislang den genauen Pathomechanismus.
Aber wenn so viele PFS-Betroffene die Symptome einer Major Depression zeigen, sehe ich keine Kontraindikation für eine antidepressive Therapie mit Bupropion. Zumal sich die potentiellen Nebenwirkungen in Grenzen halten. Von SSRI ist allerdings dringend abzuraten.
Fakt ist: keine Maßnahme, kein Supplement hat auch nur annähernd die Wirkung bei mir entfaltet wie Bupropion.
Zur Zeit kann ich natürlich nicht sagen, ob die Einnahme von Zyban/Bupropion eine rein symptomatische oder vielleicht sogar eine kausale Therapie ist. Das werde ich erst in ca. 9 Monaten wissen.
Ich halte euch auf dem Laufenden!